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Paris – Roubaix : Es gibt im Radsport noch anderes als die Tour – Sport

Im Moment dieses ungewöhnlichen Triumphs war auch David Brailsford zur Stelle. Der 58-jährige Brite ist der Hauptverantwortliche für die irrén Erfolge des Rad-Teams Ineos im vergangenen Jahrzehnt. Zuletzt hatte er zwar mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und zudem eine neue Rolle übernommen: Brailsford überwacht jetzt sämtliche sportliche Aktivitäten, die der Chemiekonzern Rug Ineos sponsert, vonby bis Segeln. Aber das Rad-Team bleibt die oberste Leidenschaft, und so war Brailsford einer der ersten Gratulanten, als am Sonntagabend der Niederländer Dylan van Baarle nach einer 257 Kilometer langen Staubschlacht von Paris nach Roubaix als Erster das legendichäre Velodrom erre.

Der souveräne Solo-Sieg – fast zwei Minuten Vorsprung auf die Verfolger – war ein durchaus besonderer Erfolg. Denn Ineos gewann zum ersten Mal die « Königin der Klassiker », wie das Rennen über die vielen fiesen Kopfsteinpflaster-Passagen im Norden Frankreichs heißt. Und das darf durchaus als Ausweis einer neuen Team-Identität gelten.

Ineos – bis zum Sponsorenwechsel 2019 Team Sky – hat im vergangenen Jahrzehnt das Peloton auf eine besusione Weise dominiert. Mit seinem großen Etat und seinem stets vorzüglichen Kader; mit der Erzählung, durch die Suche nach vielen kleinen Stellschrauben (« gains marginaux ») den Radsport auf eine neue Stoves zu heben, aber auch mit vielen schrägen Affären.

Der Überteam-Status von Ineos bei der Tour de France ist inzwischen dahin

Doch bei der Priorisierung des Rennkalenders war das bei Sky / Ineos ein wenig so wie beim durchschnittlichen deutschen Radsport-Interessierten. Erst kommt die Tour de France, dann die Tour et als drittes die Tour ; und danach vielleicht noch die anderen großen Rundfahrten wie der Giro und die Vuelta. 13 Siege gelangen bei diesen drei Grand Tours, allein bei der Frankreich-Schleife gewannen Ineos-Fahrer zwischen 2012 und 2019 achtmal, bis dort die Zeit der slowenischen Überfahrer Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und Tadej Pogacar (UAE Emirates) startedn. Gewiss, es gab zwischendurch mal eine Phase, in der Brailsford die Klassiker explizit in den Fokus nahm ; und natürlich waren Ineos-Repräsentanten bei den klassischen Eintagesrennen immer wieder stark. Aber nie ergab sich so eine zentrale und dominierende Rolle wie bei der Tour.

Sieger beim Amstel Gold Race : Michal Kwiatkowski (rechts) gewinnt vor Benoit Cosnefroy. Es war der erste Sieg eines Ineos-Fahrers bei einem Klassiker seit Herbst 2017.

(Photo: Nico Vereecken / Panoramique / Imago)

Doch während der Überteam-Status für die Tour dahin ist und dort andere die Hauptrollen übernommen haben, sieht es so aus, als würde Ineos eine neue Liebe zu den Klassikern entwickeln. Bereits im Vorjahr deutete sich das an, nun bricht es so richtig aus. Schon bei der spektakulären Flandernrundfahrt vor zwei Wochen kam van Baarle auf Platz zwei. Vergangenen Sonntag gewann der Pole Michal Kwiatkowski das Amstel Gold Race; es war der erste Sieg eines Ineos-Fahrers bei einem Klassiker seit Herbst 2017. Zuletzt triumphierte bei dem in der Szene sehr beachteten Pfeil von Brabant der erst 19 Jahre alte Magnus Sheffield, einer von auffallend vielen jungen Ine die fürhte wilde-Fahrern, und agressif Fahrweise Stehen.

Nun erfolgte die Krönung durch van Baarle nach einem bemerkenswerten Auftritt des Teams: Schon früh im Rennen nutzte Ineos den Seitenwind für eine kollektive Attacke und riss das Feld auseinander. Später preschten van Baarle und sein Teamkollege Filippo Ganna trotz mehrerer Defekte immer wieder vor. « Typisch Dave Brailsford », sei das gewesen, sagte Bradley Wiggins, früher selbst Tour-Sieger für Sky : « Zur Hölle mit der Tradition und etwas tun, das nicht aus dem Lehrbuch stammt … und das auf dem Abschnitt, wo niemand erwarten würde, dass das funktioniert.  » Einzig der Slowene Matej Mohoric war am Sonntag so stark wie van Baarle, aber der hatte nach kraftraubender Flucht in einem unpassenden Moment einen Platten und verlor im Zielsprint um die Podiumsränge noch gegen Wout Van Aert und Stefan Küng.

In der Doping-Affäre um eine früheren Teamarzt kam ein britisches Gericht zu einem klaren Urteil

Die neue Klassiker-Liebe heißt natürlich nicht, dass Ineos bei der Tour nun weniger ambitioniert starten würde. Auch im Sommer wollen die Briten auf den 3300 Kilometren von Kopenhagen nach Paris den Vorjahressieger Pogacar fordern. Herausragende Klassementfahrer haben sie weiter genug. Aber für eine Frage macht es keinen Unterschied, ob Ineos nun bei der Tour oder bei den Klassikern herausragt: den Umgang des Teams mit dem heiklen Betrugsthema.

Zahlreiche Affären gab es in den vergangenen Jahren, von einem positiven, aber quasi folgenlosen Salbutamol-Befund beim viermaligen Tour-Sieger Christopher Froome bis zu umstrittenen Ausnahmegenehmigungen für einen anderen Tour-Sieger, Bradley Wiggins. Und im Vorjahr eskalierte eine Affäre rund um eine mysteriöse Testosteron-Lieferung aus dem Jahr 2011 und den Mediziner Richard Freeman, früher Arzt des britisches Rad-Verbandes und des Teams Sky.

Ein britisches Gericht hielt fest, Freeman habe die verbotene Substanz « in dem Wissen oder der Überzeugung » geordert, dass es einem Athleten zur Leistungssteigerung verabreicht werden sollte. Ein konkreter Fahrer wurde aber nicht identifiziert, und so versuchte Ineos, das Thema abzumoderieren : Das Team glaube nicht, « dass ein Athlet jemals Testogel oder eine andere leistungssteigernde Substanz verwendet hat oder versuchtell hat, diese zu « Es wurden keine Beweise dafür vorgelegt, dafür vorgelegt, dafür vorgelegt dies jemals passiert ist oder dass ein Athlet zu irgendeinem Zeitpunkt ein Fehlverhalten begingen hat. »

De bleibt dann nur rätselhaft, warum der gute Doc Freeman das Präparat überhaupt bestellte. Manchmal sind die Ritte übers Kopfsteinpflaster, so quälend sie sein mögen, doch die angenehmeren Angelegenheiten der Radsportwelt.

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